- Ralf Steinert
Regierungspräsidentin Nicolette Kressl wehrt sich gegen den Vorwurf, ihre Experten würden sich für den Baubeginn zu viel Zeit lassen.
Regierungspräsidentin Nicolette Kressl ist verärgert: In einer mehrseitigen Erklärung weist sie den Vorwurf zurück, das Regierungspräsidium (RP) in Karlsruhe arbeite nicht schnell genug an den Plänen für den sechsspurigen Ausbau der A 8 im Enztal. „Es ist natürlich nicht so, dass nach Baufreigabe durch den Bund bereits am nächsten Tag die Bagger anrollen können“, sagt Kressl. Der Bundestagsabgeordnete Gunther Krichbaum (CDU) und der Niefern-Öschelbronner Bürgermeister Jürgen Kurz hatten vom RP mehr Tempo gefordert und kritisiert, dass die eigentlichen Straßenarbeiten erst 2018 starten (die PZ hat berichtet).
Aus Sicht der RP-Chefin beginnt der Ausbau schon Mitte 2016. Zuerst müsse für Notfälle während des Umbaus der A 8 eine Ersatzwasserleitung nach Niefern angelegt werden. Danach seien die ökologischen Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen. Die Bauexperten des RP hätten außerdem bisher „noch gar nicht aktiv werden dürfen“, so Kressl – der Bund habe erst dieser Tage den Bau freigegeben und die Mittel für den rund 150 Millionen Euro teuren Ausbau bereitgestellt. Krichbaum hingegen hatte erklärt, das Bundesverkehrsministerium habe das Projekt schon im Juli genehmigt.
Die Planer des RP würden nun „mit Hochdruck“ die umfangreichen Ausschreibungen für die Vergabe an Baufirmen erarbeiten. Die Bauarbeiten im Enztal seien kompliziert.
Das RP habe aber beim Ausbau der A 8 Karlsbad/ Pforzheim „seine Leistungsfähigkeit bewiesen“, sagt Kressl. Wie die PZ berichtete, wurde dort A 8-Projektleiter Ulrich Asal mit der neuen Autobahn ein halbes Jahr früher als vorgesehen fertig.