
Die vom Bundestag beschlossenen Maßnahmen zur Begrenzung der Auswirkungen der Corona-Krise auf Wirtschaft und Arbeit zeigten schon erste Wirkungen: Die SPD-Parteivorsitzende und Bundestagsabgeordnete Saskia Esken führte Telefonkonferenzen mit verschiedenen Institutionen und Einrichtungen in ihrem Wahlkreis durch, um sich einen Überblick über die aktuelle Lage zu verschaffen.
So auch mit Vertretern von Sozialeinrichtungen. Am Gespräch nahmen teil: Ulrich Hoffmann, Vorsitzender des Arbeiterwohlfahrt-Kreisverbands Freudenstadt (AWO), Andreas Reichstein, Abteilungsleitung der Erlacher Höhe Calw-Nagold, Ulrike Sommer, Regionalleitung der Caritas Schwarzwald-Gäu, und Horst Vahsen, Bezirks- und Landesschriftführer des Sozialverbands VdK.
Zentrale Fragen bildeten dabei, mit welchen Herausforderungen sich die Sozialeinrichtungen konfrontiert sehen, wie die Maßnahmen der Bundesregierung – etwa das angepasste Kurzarbeitergeld oder die Erleichterungen bei der Grundsicherung – in der Praxis ankommen und welche Probleme zum Beispiel im Zusammenhang mit Schul- und Kitaschließungen auftreten.
So machte Horst Vahsen vom VdK auf die schwierige Situation in Pflegeeinrichtungen aufmerksam, für die aktuell ein Besuchsverbot gilt. „Für viele Bewohner, aber auch für die Angehörigen ist der regelmäßige Besuch essenziell“, so Vahsen. Zudem regte er an, die Notbetreuung in Kitas und Schulen für Eltern in systemrelevanten Berufen großzügig zu handhaben und beispielsweise auch Alleinerziehende fallweise zu berücksichtigen.
Ulrich Hoffmann von der AWO hatte großes Lob für die Kommunen übrig. „Zu Beginn der Krise gab es eine große Unsicherheit bei uns wegen der Lohnfortzahlung der Mitarbeiter. Die Kommunen konnten jedoch schnell zusagen, dass die Kostenbeiträge weiterbezahlt werden, auch weil sie von den beschlossenen Maßnahmen im Bundestag unterstützt wurden“, so Hoffmann.
Schnelle Maßnahmen
Andreas Reichstein von der Erlacher Höhe begrüßte die schnellen Maßnahmen der Bundesregierung, aber auch des Landes Baden-Württemberg bei der Sicherung der betrieblichen Strukturen und der Unterstützung von Menschen in Not. Er warnte, dass die vielen Anträge auf Grundsicherung ebenso wie auf Kurzarbeit zu Engpässen bei Agentur und Job-Centern führen würden, sowohl personell als auch technisch in Form von Server-Überlastungen. Saskia Esken merkte dazu an, die anfängliche Überlastung der Server sei zwar ärgerlich, aber ein gutes Zeichen. „Offenbar wissen die Leute von den Unterstützungsangeboten.“ Bei der Serverleistung sei nachgebessert worden.
Ulrike Sommer von der Caritas machte darauf aufmerksam, dass Schutzausrüstung bei Mitarbeitern sowohl im ambulanten als auch stationären Bereich knapp sei und plädierte dafür, dass Mitarbeiter von Sozialeinrichtungen bei Verdachtsmomenten schneller auf das Coronavirus getestet werden sollten. pm