Neue Bäder und Blitzer: Maischerze in Pforzheim und dem Enzkreis

Pforzheim/Enzkreis. Erst hat es so ausgesehen, als hätten in der Region am 1. Mai dieses Jahr weniger Witzbolde ihr Unwesen getrieben. Doch dann wurden immer mehr Kuriositäten in Pforzheim und der Region entdeckt.

So hat sich etwa die "Kirschschnaps-Gruppe" in Straubenhardt mit dem Thema Blitzer und 30er-Zonen beschäftigt. Auf ihre ganz eigene Art und Weise eben. Feierlich wurde der erste mobile Blitzer der Gemeinde Straubenhardt eingeweiht. 

Auch in Bilfingen wurde eine politische Entscheidung aufs Korn genommen. Ein Plakat mit der Aufschrift "Wie ein Friedhof sieht es aus, das neue Bilfinger Seniorenhaus" hat in dem Ortsteil von Kämpfelbach für Aufsehen gesorgt. Auf dem im Hintergrund zu erkennenden Gelände soll ein Altenheim von Bethesda entstehen, erklärt eine Leserin. Der Spatenstich habe noch mit dem damaligen Bürgermeister Udo Kleiner stattgefunden. Seit dem habe sich aber nicht mehr ganz so viel getan. Im September 2023 hatte Bethesda - nachdem Bürgerinnen und Bürger bereits befürchtet hatten, dass dort nichts mehr entstehe - zugesichert, das Projekt zu Ende zu bringen. 

Wussten Sie, dass es seit neuestem ein Kurbad in Schützingen gibt? Wir auch nicht, bis wir ein Bild davon zugesendet bekommen haben. Ein möglicher Grund für diesen Scherz: Im Eingemeindungsvertrag - als Schützingen ein Ortsteil von Illingen wurde - hat es ein Hinweis auf ein noch zu errichtendes Freibad in Schützingen gegeben. Das haben wohl manche Schützinger jetzt einfach selbst in Angriff genommen. Vielleicht wird mit dem Scherz aber auch auf etwas ganz anderes angespielt? Feststeht: Eingeweiht wurde das neue Kurbad auf jeden Fall schon. 

In Tiefenbronn geht es weniger politisch zu - da wird es eher persönlich: Vor dem ehemaligen Gasthaus Krone in Mühlhausen hat die Lehninger Faschingsgruppe Guguge eine Waschanlage aufgebaut. Damit will die Gruppe auf das Bandeleshäs, also das Kostüm, der Mühlhausener Bandle (ebenfalls eine Gruppe der Tiefenbronner Fasnet) hinweisen. Die Lehninger Narren wollen damit zeigen, dass das Häs der anderen Gruppe beim Drehen oder auch Tanzen wie eine Waschanlage aussehe. 

Noch-Bürgermeisterin von Niefern-Öschelbronn, Birgit Mertens, hat schon vor der Bürgermeisterwahl am 14. April heftigen Gegenwind einstecken müssen. Nun ist noch ein Plakat am Kreisverkehr in Öschelbronn aufgetaucht, dass zeigen soll, was manche Bürger von ihrer Niederlage halten. 

Im Pforzheimer Stadtteil Huchenfeld wurde ein Delfin gesichtet. Der hängt schon ganz ermattet in der Mittagssonne an diesem sommerlichen 1. Mai. Ökologisch bewusste Huchenfelder setzen sich für das Allgemeinwohl ein und bitten um Wasserspenden für das neue Huchenfelder Schwimmbad. Geeignete Behälter sind vorhanden. So sollen die Kosten von 16 Millionen Euro für das Neubauprojekt gesenkt werden. Im April hat das Richtfest stattgefunden. 

Der schon traditionelle Maischerz in Wiernsheims Teilgemeinde Serres dreht sich in diesem Jahr um die Kommunalwahl und die insgesamt 54 Kandidierenden mit Namen in Wiernsheim. Durch das Drehen am Rad könne sich jeder seine 18 Gemeinderäte formen, so der Tipp. Andreas Berger (links) und Nils Hombeuel aus Wiernsheim besichtigen am Mittwoch den Scherz mit ihren Kindern auf ihrer Maiwanderung nach Iptingen.

Das Gemeindewappen in Königsbach-Stein wurde etwas umgestaltet: Jetzt fließt der Kämpfelbach von Königsbach nach Stein und macht die Steiner nass - oder sorgt für Überschwemmung. Der "König" grinst dazu. Das wäre nur eine Interpretation. Das "falsche"Wappen wurde schon am Dienstagabend beim Maibaumstellen angebracht, gemerkt haben es die meisten Besucher auf dem Königsbacher Marktplatz wohl nicht. Bemerkenswert ist auch: Der diesjährige Königsbacher Maibaum ist ein "Bausatz". Nachdem im Gemeindewald kein genügend großer Baum gefunden wurde, musste der Stamm vom vorigen Jahr herhalten. Ein passendes Rohr hält nun die angepasste Spitze.

Als "1.Mai-Crew Kenschbach" präsentierten sich Mitglieder des Musikvereins nicht nur in der Gemeinde, sie präsentierten sich gut gelaunt auf dem Anhänger eines riesigen Treckers auch in einigen Nachbargemeinden.

Gleich zwei Maistreichen sah sich Familie Andreas und Jutta Fuchs uf'dr Pfinz "ausgesetzt". Morgens um 5 Uhr begann der Tag für sie mit anhaltendem "Kikeriki". Warum sie plötzlich zu ihren sechs Hühnern einen Hahn hatten, weiß der Himmel. Kaum hatten sie sich von dieser Überraschung erholt, da ertönte in ihrem Hof bereits lautstarke Partymusik.

Über Nacht war hier ein "Mega-Drive in" eröffnet worden - mit Grillwürsten und Freibier. Auf der Hauptstraße wurde mit zahlreichen Schildern auf dieses neue Gastro-Event aufmerksam gemacht. Halligalli war damit für den ganzen Tag vorprogrammiert.