- Angela Baum
Pforzheim/Enzkreis. Der 29-jährige ehemalige Feuerwehrmann aus dem westlichen Enzkreis hat am zweiten Hauptverhandlungstag in Pforzheim alle Tatvorwürfe vollumfänglich eingeräumt. Ihm wird zur Last gelegt, einen zum Tatzeitpunkt zehnjährigen Jungen sexuell genötigt zu haben, sich teilweise zu entkleiden und sich vom Täter am Geschlechtsteil befingern und betatschen zu lassen. Zuvor hatte er ihn mit einem Messer bedroht.
Der Täter ließ über seinen Anwalt wissen, dass ihm seine Taten leid tue. Er wolle seine Vergangenheit aufarbeiten und eine Therapie beginnen. Auch der Verteidiger des Angeklagten, Benedikt Klas, meinte, er sei überzeugt, „dass mein Mandant Unterstützung benötigt, um die Vergangenheit aufzuarbeiten.“ Es dürfe „keine ungesunde Nähe mehr zu Jugendlichen geben“.
Erneut verhandelt: Ehemaliger Feuerwehrmann wegen sexueller Nötigung vor Gericht
Der junge Mann, dem dies alles widerfahren ist, ist heute 21 Jahre alt und er sagte vor der Strafkammer der Außenstelle des Landgerichts in Pforzheim aus. Er sagte, ihm werde schlecht, wenn er an den Nachmittag denke, an dem er Opfer der sexuellen Übergriffe des Angeklagten wurde. Er sei in therapeutischer Behandlung, um alles aufarbeiten zu können – immer wieder müsse er sich auch übergeben, wenn die Sache in ihm wieder hochkoche.
Opfer hat Vertrauensprobleme
Zur Therapie habe ihm seine jetzige Freundin geraten, und dies tue ihm gut. Er leide an einer posttraumatischen Belastungsstörung, habe anfangs auch Albträume gehabt. Zudem gebe es Vertrauensprobleme in Bezug auf andere Männer. Immer wieder leide er unter Angstattacken und Flashbacks. Er erinnere sich noch, wie er vom damaligen Betreuer des Jugendzentrums im Partykeller eingeschlossen wurde. Der Angeklagte habe ein Küchenmesser gegriffen und ihn bedroht. Die vorsitzende Richterin Diana Schick kann sich vorstellen, dass der Angeklagte in einem psychiatrischen Krankenhaus therapiert wird. Die Verhandlung wird fortgesetzt.